Zwei Geschichten, ein Ergebnis: Warum das Gesamtbild oft trügt
Stellen Sie sich vor, Sie leiten ein großes Unternehmen, und die Verkaufszahlen eines Ihrer wichtigsten Produkte bereiten Ihnen Sorgen. Also beauftragen Sie Ihr Team, eine detaillierte Analyse durchzuführen.
Nach einigen Tagen kommen die Analysten mit den Ergebnissen zurück: Die Verkaufszahlen in zwei verschiedenen Kundensegmenten zeigen einen klaren Aufwärtstrend, und das Produkt scheint überall gut anzukommen. Erleichtert lehnen Sie sich zurück – doch dann sagt einer der Analysten: "Warten Sie, das ist noch nicht alles."
Nach einigen Tagen kommen die Analysten mit den Ergebnissen zurück: Die Verkaufszahlen in zwei verschiedenen Kundensegmenten zeigen einen klaren Aufwärtstrend, und das Produkt scheint überall gut anzukommen. Erleichtert lehnen Sie sich zurück – doch dann sagt einer der Analysten: "Warten Sie, das ist noch nicht alles."
Neugierig blicken Sie auf die nächste Folie der Präsentation, und was Sie sehen, lässt Sie aufhorchen: Wenn die Daten der beiden Segmente zusammengeführt werden, sieht es plötzlich ganz anders aus. Statt eines Aufwärtstrends zeigt die Grafik einen deutlichen Rückgang in der Preiselastizität des Produkts. Ein Raunen geht durch den Raum. Wie kann das sein?
Das Simpsons Paradoxon
Es ist eine dieser fiesen Überraschungen, die Daten für uns bereithalten. Die Erklärung ist oft verblüffend einfach: Wenn man Daten aus verschiedenen Kundensegmenten kombiniert, kann das Gesamtbild ein völlig anderes sein als das, was man in den einzelnen Gruppen gesehen hat. In Ihrem Fall könnte es sein, dass die Preiselastizität in einem Segment besonders hoch war und in einem anderen Segment besonders niedrig, wodurch die aggregierten Daten den Eindruck erweckten, dass das Produkt insgesamt weniger preiselastisch ist. Dabei hätten die einzelnen Segmente, wenn man sie getrennt betrachtet hätte, ein ganz anderes, viel detaillierteres Bild ergeben.
Genau diesen Effekt beschreibt das so genannte Simpsons Paradoxon. Es erinnert uns daran, dass Datenanalysen wie ein Blick durch ein Kaleidoskop sein können: Dreht man es nur ein wenig, sieht das Bild plötzlich völlig anders aus. Es ist eine dieser Fallstricke, die uns bewusst machen, wie wichtig es ist, Daten aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und nicht einfach nur die Durchschnittswerte anzusehen.
Genau diesen Effekt beschreibt das so genannte Simpsons Paradoxon. Es erinnert uns daran, dass Datenanalysen wie ein Blick durch ein Kaleidoskop sein können: Dreht man es nur ein wenig, sieht das Bild plötzlich völlig anders aus. Es ist eine dieser Fallstricke, die uns bewusst machen, wie wichtig es ist, Daten aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und nicht einfach nur die Durchschnittswerte anzusehen.
Die unterschätzten Risiken bei der Interpretation von Daten
In einem unserer Beratungsprojekte hatten wir genau so einen Fall. Ein großes Handelsunternehmen stand vor der Entscheidung, wie es seine Preisstrategie für verschiedene Kundensegmente anpassen sollte. Die aggregierten Daten legten nahe, dass eine Preiserhöhung für das gesamte Kundenspektrum gerechtfertigt wäre, da die Gesamtnachfrage stabil blieb. Doch als wir die Daten in kleinere Gruppen unterteilten und die Segmente einzeln betrachteten, zeigte sich ein anderes Bild: In einem Segment war die Nachfrage sehr sensibel auf Preisänderungen, während in einem anderen Segment die Nachfrage relativ unelastisch war. Hätte das Unternehmen nur auf die aggregierten Daten geschaut, hätte es möglicherweise eine Preiserhöhung durchgeführt, die in einem der Segmente zu einem signifikanten Umsatzrückgang geführt hätte – ein Fehler, der dem Unternehmen teuer zu stehen gekommen wäre.
Und genau das ist der Punkt: Das Simpsons Paradoxon ist nur eines von vielen Beispielen, die uns zeigen, dass man bei der Datenanalyse wachsam bleiben muss. In unseren Workshops und Beratungen thematisieren wir immer wieder solche Phänomene. Nicht, weil wir glauben, dass sie die einzigen Stolpersteine sind, sondern weil sie besonders anschaulich zeigen, wie leicht man auf falsche Fährten gelockt werden kann.
Die Moral der Geschichte
Lassen Sie sich nicht von oberflächlichen Trends täuschen. Nur wer tief genug gräbt und auch die versteckten Muster in den Daten erkennt, kann wirklich fundierte Entscheidungen treffen. Denn manchmal steckt der Teufel – oder in diesem Fall die Wahrheit – im Detail.
Das Simpsons Paradoxon ist eine Erinnerung daran, dass wir bei dem Blick auf Daten nie vorschnell handeln sollten. Es zeigt uns, dass es immer wichtig ist, genau hinzuschauen, die Daten zu hinterfragen und nicht einfach blind auf den ersten Blick zu vertrauen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind – und nicht in eine Falle tappen, die Sie hätten vermeiden können.